Auf dem Titelbild verfolgen zwei russische Laiki ein Wildschwein, auf Russisch „Kaban“. Wie es auf den Jagden mit den sowjetischen Militärangehörigen zuging, ist Inhalt dieses Buches. Aus eigenem Erleben der Autoren, quasi aus erster Hand, erfährt der Leser Außergewöhnliches und Spannendes über das Jagdgeschehen in den Sonderjagdgebieten. Nach der Unterzeichnung des Abkommens über die Stationierung der sowjetischen Streitkräfte auf dem Territorium der DDR im Jahre 1957 durch den Oberbefehlshaber der Besatzungstruppen in seiner Funktion als Außenminister der UdSSR, Marschall G. K. Schukow und dem Verteidigungsminister der DDR, Willi Stoph, wurden für die sowjetischen Militärangehörigen diverse Jagdmöglichkeiten geschaffen. Es kam zur Bildung von sowjetischen Militärjagdgebieten (SMJ) in nahezu allen Bezirken der DDR. Für die Führungsspitze, d.h. das Oberkommando der Truppe, wurde bei Baruth ein landschaftlich reizvolles Areal ausgewiesen, welches 1965 den Status eines Staatsjagdgebietes erhielt und bis zum vollständigen Abzug des russisch-sowjetischen Militärs im August 1994 exzellente jagdliche Bedingungen bot. Im gegatterten Staatsjagdrevier Johannismühle zog Rot-, Dam-, Schwarz-, Muffel- und Rehwild seine Fährte. Nirgends in Deutschland gab es eine derartig hohe Wilddichte – ein Eldorado für Jägersleute ohnegleichen. Oberforstmeister Joachim Lehmann, ehemaliger Leiter des Staatsjagdgebietes, wirkte in diesem Gebiet nahezu 47 Jahre anfangs als Forstarbeiter, später als Revier- und Oberförster. Er verschaffte Marschällen, Armeegenerälen und Ministern in Zeiten des Kalten Krieges jagdlichen Genuss, traf mit Helden des Großen Vaterländischen Krieges zusammen, begegnete Legenden. Daher enthält das Werk auch biografische Züge. Noch heute, auch nach seinem Tode im Jahre 2020, wird er von russischer Seite verehrt und erhielt mehrere Auszeichnungen. Das Geschriebene versteht sich als Beitrag zur Forst- und Jagdgeschichte des vereinigten Deutschlands.